In der Beratungssituation ist der Edelsteinberater oft vor die Wahl zwischen verschiedenen Steinen gestellt, die erfahrungsgemäß bei der genannten Symptomatik helfen können. Woher soll er wissen, welcher der Richtige ist, wenn jemand z.B. mit Kopfschmerzen kommt?
Nach der Empirischen Steinheilkunde empfiehlt er gerne Amethyst, oder Rhodochrosit, falls der Eindruck entsteht, dass es sich um eine Migräne handeln könnte, weil das die vermutlich am häufigsten erfolgreich eingesetzten Steine sind.
Die Versuchung, das zu nehmen, was „schon immer“ geholfen hat, ist auch bei der intuitiven Vorgehensweise gegeben, und die Plausibilität wird anschließend gerne anhand der Bücher abgecheckt, was wieder dem empirischen Ansatz zuzurechnen ist. Häufig delegiert der Berater die Qual der Wahl und lässt den Klienten selbst intuitiv nach einem Stein suchen, der ihn heute besonders anspricht. Das funktioniert sehr gut bei einem Sortiment von 30 Sorten, überfordert aber leicht bei 300.
Die Vorauswahl durch den Kunden ist aber in vielerlei Richtungen aufschlussreich und kann jedenfalls zum „optimalen Heilstein“ hinführen. Natürlich besteht in der Energetischen Steinheilkunde die Möglichkeit, alle Steine energetisch auf positive Resonanz durchzutesten, sei es mit dem Pendel, der Rute oder einem Muskelreaktionstest. Das stellt aber bei einem großen Steinsortiment höhere Ansprüche an den Radiästheten oder Kinesiologen, so dass ich den Meisten rate, erst gegen Ende auszutesten, wenn nur noch zwischen ganz wenigen Sorten gewählt werden muss.
Ich halte es für unverzichtbar, die Diagnose, Symptome, Bedingungen und weitere Beobachtungen zu erfahren, um der Ursache der Beschwerden näher zu kommen. Ein Kopfschmerz durch Überforderung wie der Schulkopfschmerz kann durch Steigerung der Konzentrationsfähigkeit z.B. mit Ametrin verbessert werden, auch kann ein Entspannungstraining für die Augen in Kombination mit Disthen Wunder wirken.
Tritt der Kopfschmerz auf, wenn ein momentan als unlösbar empfundenes Problem auftritt, oder eine Entscheidung ansteht, hilft Amethyst. Anhaftende Energien, Negativität etc. lassen sich aber auch mit Halit leicht ablösen. Bei einer Fehlstellung der Wirbel als Ursache, muss man sehr genau abspüren. Bei einem Gefühl von Benommenheit und Sauerstoffmangel schauen wir nach dem Leberstoffwechsel und Steinen wie Peridot, Smaragd, Malachit. Die Reihe lässt sich weiter differenzieren und fortsetzen mit Allergien, Durchblutungsstörungen, Elektrosmog, geopathogenen Belastungen sowie schweren Erkrankungen.
Fällt die Wahl auf Amethyst, obwohl die Ursache für das Kopfweh in einer Fettstoffwechselstörung liegt, wird die Symptomatik erst dann nennenswert besser, wenn aufgrund von Einsicht und Selbstdisziplin eine Ernährungsumstellung angestrengt und schließlich der Krankheit die Grundlage entzogen wurde.
Praktisch für den Berater:
Wenn der Ratschlag Amethyst nicht geholfen hat, ist immer der Klient in seiner Schwäche und nie der Stein schuld… Es finden sich eben bei jeder Aufgabenstellung Argumente für Amethyst!
Und das erlaubt nebenbei gesagt Rückschlüsse auf den Charakter dieses Steines. Doch bringt nicht jeder Anwender die Voraussetzungen mit, und oft benötigt nicht nur der Geist, sondern gerade der Leib eine richtungsweisende Unterstützung.
Sehr erfolgreich war die Empfehlung von Klinoptilolith-Pulver in einem Fall mit der Diagnose Migräne. Seit über 10 Jahren kam es bei dem Mann im Rentenalter 2 Mal im Monat für jeweils 2-4 Tage zu schlimmen Kopfschmerzen. Diese traten seit der regelmäßigen Einnahme bis heute nicht mehr auf, seit fast 2 Jahren ist der Klient nun beschwerdefrei. Wie weit eine Beteiligung des Stoffwechsels mit einer Form der Gewebevergiftung ursächlich gewesen sein mag, lässt sich heute nicht mehr feststellen und interessiert den Klienten im Gegensatz zu mir nicht mehr. Das Beispiel soll zeigen, dass es sich lohnt, völlig unbefangen an den Fall heranzugehen, denn Klinoptilolith ist keineswegs eine bewährte Indikation bei Migräne.
Die Analytische Steinheilkunde, wie Michael Gienger den Begriff definierte, umfasst die Mineralogische Steinheilkunde, welche Aufbau und Entstehung der Steine in analoge Beziehung mit der menschlichen Konstitution setzt sowie auch das weite Feld der Zuordnungen aus dem Bereich der Kultur.
Es sollte deutlich gemacht werden, dass der Berater mehr die benannte Aufgabenstellung (Symptom, Problem) oder mehr die Persönlichkeit des Fragestellers (Konstitution) ins Auge fassen kann. Dies ist in jedem einzelnen Fall abzuwägen und entscheidet sich in der Regel unbewusst durch die Beziehung des Beraters zum Klienten. Stets ist es der Klient, der das letzte Wort hat und die Chance und den Stein ergreift – oder durch den Vorschlag überfordert ist. Das Feingefühl des Beraters ist gefragt, einen tatsächlich gangbaren Weg aufzuzeigen, indem er vielleicht einen kleineren, schwächeren oder schlicht billigeren Stein der gleichen Sorte oder einer verwandten Sorte als Zwischenschritt vorschlägt. Die Reaktion auf den Stein ist ein wichtiger Indikator, ob der Stein passt und ich empfehle es jedem, der es kann, Steine diskret, noch bevor der Klient sich emotional festgelegt hat, energetisch auf Relevanz, Wirksamkeit und Verträglichkeit zu überprüfen.
In einer erfolgreichen Beratung kommen also meist mehrere Ansätze vor, um den Stein zu finden und das Ergebnis abzusichern. Es hebt die Qualität der Arbeit, wenn sich der Berater bewusst macht, wie er genau vorgegangen ist, den optimalen Stein zu ermitteln!
Walter von Holst, Gründungsmitglied, 1.Vorstand 2019-2024, Buchautor
70176 Stuttgart, Kornbergstr. 32, Tel: 0711 2271203, www.steinkreis.de